Pazyryk-Teppich aus achämenidischer Zeit,
5. Jh. v. Chr.
Der persische Teppich war und ist in der Welt der Inbegriff des orientalischen Knüpfteppichs. Seit jahrhunderten wird diese Kunst in Persien gepflegt und ist das Vorbild fur viele Knüpferländer: Mit dem Perser-Teppich verbindet man Eleganz, Tradition und hochwertige Qualität. Hier einige Prachtexemplare, um zu zeigen wie schön und edel Kunstwerke der verschiedenen Provinzen aussehen.
Nãser al-Din Schah machte den Persischen Teppich im Ausland bekannt. Bei seinem Besuch in England 1876 schenkte er Königin Victoria 14 Persische Teppiche. Diese Teppiche gingen an das South Kensington Museum – heute das Victoria und Albert Museum – und begründeten dort das Interesse an weiteren Stücken (Ardabil-Teppich). 1891 sandte der Schah Teppiche in die Wiener Ausstellung, wo sie ebenfalls großes Interesse fanden.
Der handgeknüpfte Teppiche gehört zu den ältesten Formen des Kunsthandwerks. Die ältesten in Museen erhaltenen Perserteppiche entstanden während der Safawidenherrschaft (1501-1736) im 16. Jahrhundert. Jedoch beweisen Gemälde eine Teppichproduktion schon vor dieser Zeit. Die klassischen persischen Teppiche aus dem 16. und 17. Jahrhundert zeichnen sich durch eine große Mannigfaltigkeit aus.
Beliebte Motive zeigen verzweigte Weinreben, orientalische Ornamentierung, Anthemione, Wolkenbänder oder sich überschneidende geometrische Muster. Oft sind Jagd- oder Festszenen dargestellt. Ein Großteil dieser Teppich besteht aus Wolle oder Seide.
Keschan Teppiche gehören zu den bekanntesten aus Persien und werden von Liebhabern aus aller Welt geschätzt. Der Ort Kaschan kann auf eine sehr alte Textiltradition verweisen, die bereits in Reiseberichten des 16. und 17. Jahrhundert erwähnt wird. Die Handwerker dieser Stadt am Westrand der Großen Salzwüste, Dascht-e-Kavir, waren einst berühmt für ihre hervorragenden Webstoffe aus Baumwolle und aus Seide. Im 16. Jahrhundert etablierten die kunstsinnigen Safawidenkönige, Abbas I. (1587-1529) und Abbas II. (1642-1667) hier anfangs Seidenwebereien, bald darauf dann auch Teppichknüpfmanufakturen, die zu höchster Blüte gelangten. Schah Abbas I., genannt der Große – er gilt als einer der bedeutendsten Förderer der persischen Kunst, insbesondere der Teppichknüpfkunst – ist in einem prächtigen Mausoleum in Kaschan bestattet.
Lawar Kirman Teppiche sind ebenfalls bei Sammler beliebte Stücke. Sehr fein und filigran sind die kunstvolle Teppiche geknüpft.
Seit Jahrhunderten wird diese Kunst in dieser Provenienz gepflegt. Durch die hohe Knüpfdichte von meist über 1/2 Million Knoten pro qm sind die jede Details sehr klar und fein zu erkennen. Alte Lawar Kirman Teppiche sind gesuchte Sammlerstücke und bekannt fur Ihre Bildhaften Motive.
Der Nain-Teppich ist ein weltberühmter Teppich aus der gleichnamigen Oasenstadt Nain in der Provinz Isfahan im Zentraliran. Es handelt sich bei diesem Teppich um einen besonders fein geknüpften Typ mit vorwiegend hellem Gesamteindruck (Kolorit). Die Hauptfarben kontrastieren zumeist im elfenbein-/sand- sahnefarbenen Ton mit hell- bis dunkelblauen Tönen. Bei echten Nain-Teppichen wird in ganz seltenen Fällen auch Hellrot verwendet. Charakterlich steht der Nain-Teppich damit dem Isfahan-Teppich nahe. Er gleicht dem Isfahan in der Musterung (Schah-Abbasi- und Eslimi-Muster), in der Knotendichte wie in der Florhöhe.
Ein echter Nain weist eine sehr hohe Knotendichte auf. Die durchschnittliche Knüpfungsdichte liegt bei 500.000 persischen Knoten pro Quadratmeter. Die qualitativ hochwertigsten Exemplare haben über eine Million Wollknoten pro Quadratmeter und werden auf Seiden- oder Baumwollkette geknüpft.
Diese Stadt in Nordpersien ist berühmt bei Sammlern und Kennern für seine sehr hochwertigen Knupfkunstwerke. Der klassische Tabriz wird mit den bekannten Ghiordes Knoten geknüpft der im gegensatz zum persischen Senne Knoten, doppelt geknüpft wird. Dieser Aufwand macht Tabriz Knupfungen sehr strapazierfahig. Tabriz Teppiche gehören heutzutage zu den absoluten Spitzenerzeugnisse persischer Knüpfkunst. Sehr schön bei diesem Exemplar ist die Verwendung von zarten Pastellfarben wie Crem und Rosee. Der Flor besteht aus hochwertigster Schaf-Korkwolle und das Untergewebe aus edelster Seide. Somit war eine Knüpfdichte von über 1 Million Knoten pro Qm möglich.
Die Stadt Ghom ist welberuhmt fur seine hochwertigen Seidenerzeugnisse. Aus der "heiligen Stadt" Persiens kommen heute die edelsten Seidenteppiche. Oft mit über 1 Million Knoten/qm geknüpft und daher sehr kunstvoll wie qualitätiv sehr hochwertig. Sehr bekannt und geschatzt bei Sammler und Liebhabern von hochwertigsten Teppiche, die Darstellungen von Jagdszenen zeigt.
Schon seit dem 17 Jahrhundert werden in Isfahan Teppiche erzeugt. Feinste Schafwolle und Seide machen diese Knüpfenden sehr fein und exklusiv. Durch die hohe Knüpfdichte erzielen die Isfahan Knupfkünstler eine sehr plastische Darstellung der einzelnen Motive.
Isfahan war während der Safawidenherrschaft (1502-1736) die Hauptstadt Persiens. Der tatkräftige Schah Abbas (1587-1629) förderte Architektur, Kunst und Kunstgewerbe. Unter seiner Regierung wurde der Emamplatz angelegt, der die Form einer gewaltigen Karawanserei erhielt. Durch die Verwendung von feinster Schafswolle und extrem dichten Knupfungen fuhlt sich der Flor sehr fest und geschlossen an. Die ist nur möglich wenn erfahrene Knüpfkünstler am Werk sind. Isfahan Teppiche gehoren zu den absoluten Spitzenperser und sind geschätzte Sammlerstücke.
Kaukasische Teppiche - wer eines dieser farbenfrohen, lebens sprühenden Scbmuckstücke besitzt, darf sich glücklich schätzen. Nicht nur weil er damit ein Stück ursprüngliche Fröhlichkeit sein Eigen nennt, sondern wegen ihres hohen materiellen und nahezu unschätzbaren ideellen Wertes. Geknüpft wurden diese Kunstwerke in den Grenzgebleten zwischen der Türkei und Aserbeidschan aus reiner Schafwolle und werden daher auch "Wolle-auf- Wolle "Knüpfungen genannt. Die Motive sind sehr klar und geometrisch und zeigen oft stilisierte Landschaftsmotive.
Nomadenteppiche bestechen durch ihre Individualität. Noch immer werden diese nicht standardisiert gefertigt und unterscheiden sich stark in Muster, Fertigung und Wolle.
Durch die kräfigen Farben und die aussagekräftigen Muster eignet sich der Nomadenteppich auch ideal für moderne Einrichtungen. Die von Nomaden gefertigten Teppiche sind in Ihren Mustern häufig etwas geometrischer und wirken sehr naiv. Diese Kunstwerke werden noch alter Tradition auf flachliegenden Knupfstuhlen geknupft. Die Wolle ist Handgezwirnt und Naturfarben gefarbt. Diese Einzelstücke sind Kunstwerke von höchster Gute.
Es gibt Aufzeichnungen die besagen, dass es die Kunst des Teppichknüpfens schon seit den frühen Tagen der nepalesischen Geschichte gibt. Die Teppichherstellung ist hier beinahe so alt, wie die Zivilisation. Der Nepal-Teppich hat im Vergleich zu anderen Orientteppichen eine eher geringe Knotenzahl und war ursprünglich ein Dekorations-, Gebets- oder Sitzteppich.
Diese Knüpfungen sind hochflörig aus bester Schafswolle und weisen zarte Pastelltone auf. Typisch ist der ruhige Fond im Mittelteil des Teppichs.
Die Teppichkunst in China könnte und kann sich auf eine hoch entwickelte alte Kultur und die Manufaktur auf eine begabte, geschickte Arbeiterschaft stützen. Die chinesischen Künstler und Handwerker haben sowohl in ihrem eigenen Land als auch in den Ländern des Mittleren Orients, wohin sie von kunstbeflissenen Fürstlichkeiten gerufen wurden, auf vielen Gebieten der Kunst und des Kunstgewerbes Großartiges geleistet. Ihr Einfluss ist vielerorts sichtbar, auch bei Teppichen.
Die Knüpfkunst zählt zu den jüngeren Zweigen des Kunsthandwerks in China. Während der Regierungszeit der Kaiser K'ang-hi und Kang-Hsi (1662-1722) sowie seines Enkels Ch'ien-Lung (1736-1796) wurden nach Berichten die chinesischen Teppichknüpferein gefördert. Die Knüpferein haben sich aller Wahrscheinlichkeit nach, ohne von außen beeinflusst zu werden, im Land selbst entwickelt. Die frühsten Farben sind Gelb, das berühmte Königsgelb, blau und Grün, Rostbraun auf Gold und Silbergrund. Im 18. Jh. wird turkmenischer, tatarischer und persischer Einfluss sichtbar.
Oft sind Drachendarstellungen in verschiedenen Variationen zu finden: Himmelsdrachen, Erddrachen, Geisterdrachen, Schatzhüterdrachen.
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